Toolbox
Learn how to learn.
Was ist Toolbox?
Wie bewältigt man erhebliche Stoffmengen so, dass man nach den Klausuren nicht alles vergisst?
Wie kann man seine Lernzeit reduzieren und seine Lernleistung gleichzeitig erhöhen?
Wie vollzieht sich eigentlich konkret der Lernprozess im Gehirn?
Was hat es konkret mit vernetztem Lernen auf sich?
Wie sollte man am besten Wiederholungseinheiten konzipieren?
Wie sollte man auf gar keinen Fall lernen?
Fragen, die man sich selten während des Studiums stellt. Entweder investiert man seine gesamte Zeit in die Bewältigung des Stoffes oder denkt, dass ausbleibende Erfolge ausschließlich am fehlenden inhaltlichen Verständnis liegen.
Doch spätestens fragt man sich während der Examensvorbereitung, welche Maßnahmen es gibt, um den Stoff besser aufzunehmen und im Gedächtnis zu behalten.
Dann werden diese Fragen plötzlich dringend.
Doch gerade zu diesem Zeitpunkt hat man nicht die Zeit, sich neben juristischer Fachliteratur, Probeklausuren und wichtigem Ausgleich in dem unübersichtlichen Feld von Informationen zu Lernmethodik zurechtzufinden.
Wir nehmen uns diese Zeit für dich und thematisieren bei der InterAct Law Toolbox wie Lernen funktioniert.
Was nimmst Du bei Toolbox mit?
Lernpsychologie
Wir sprechen mit Experten*innen, die sich mit Lernpsychologie befassen, um euch ein grundlegendes Verständnis davon zu vermitteln, was der Stand der Wissenschaft hinsichtlich des optimalen Lernens ist.
Lernmethodik
Jurastudierende, die dank erfolgreicher Lernmethoden Prädikatsexamina im staatlichen Teil geschrieben haben, geben uns detaillierte Einblick in ihre Lernmethoden während des Grundstudiums und der Examensvorbereitung.
Spaß am Lernen
Durch die Kombination aus abstraktem Verständnis und umfassender Bandbreite von konkreten Werkzeugen soll eure Zufriedenheit mit eurem Studium nachhaltig gesteigert werden.
Die InterAct Law - Toolbox
Deine Anlaufstelle für ideales Lernen.
Hier haben wir alle Materialien gesammelt, die uns unsere Gäste mitgebracht haben. Schau dich um!
Lernstrategie
Das richtige Lernen ist mehr als nur eine Geschmacksfrage.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Fünf „Lernexperimente“, Pomodoro-Technik, 3D-Lernen, Mind-Maps, Lern-Dates.
Findest du hier. - Examen ohne Rep, Lernpläne aufstellen, Gestaltung Examens-AG
Findest du hier. - Karl-Friedrich Lenz zur Lernstrategie, spannend insbesondere Kapitel zum Haftschen Normalfalldenken und zu Stil und Argumentation
Findest du hier. - Pomodoro-Timer
Findest du hier. - Pomodoro-Timer App, gamifizierend, strenger
Findest du hier. - Besonders wichtig ist die Gründung einer Lerngruppe. Durch regelmäßige Treffen wird ein strukturiertes Forum für Wiederholungseinheiten etabliert und man verbleibt nicht in der eigenen bubble von Lernmaterialien.
- Sehr hilfreich sind Fallbesprechungen im Gutachtenstil. Dies schult nicht nur grundsätzlich eine saubere Herangehensweise an die Falllösung, sondern schafft eine sichere Basis für die mündliche Prüfung.
- Zudem sollte während der Fallbesprechung der Fokus auf den folgenden Kernfragen liegen: Wo ist das entscheidende Problem und dessen exakter Prüfungsstandort? Inwieweit helfen mir Auslegungsmethoden? Aus welchen grundlegenden Billigkeitserwägungen lässt sich ein fundiertes Argument formen?
- Des Weiteren sollten anstelle umfassender Fälle viele kleine gelöst werden. Dies beruht auf der Überlegung, dass man sich während der Nachbereitung bei komplexen Fällen schlechter zurechtfindet und die Nachbereitung nicht den Großteil des Lerntages ausmachen sollte.
- Hinsichtlich der Gewichtung von abstrakter Wissensaufnahme (durch Lehrbücher/Skripten) und Fallübung sollte der Grundsatz „Jura üben und nicht bloß lernen“ gelten. Um abstrakt aufgenommenes Wissen nicht nur im Gedächtnis zu verankern, sondern dessen Verständnis zu gewährleisten, sollten vor allem Fälle gelöst werden.
- Da es letztendlich auf Systemverständnis ankommt, sollte im Rahmen der abstrakten Wissensaufnahme außerdem „Mut zum Überblick“ vorhanden sein.
- Wenn möglich sollte man vor der Examensvorbereitung ein kompaktes Lehrbuch zurate ziehen, um ein Systemverständnis zu schaffen.
- Um Lerninhalte im Gedächtnis zu behalten, bedarf es Wiederholungseinheiten des jeweiligen Lerntages, der Lernwoche und des Lernmonats. Die „Kurve des Vergessens“ nach Prof. Dr. Ebbinghaus erläutert grundlegend die Dringlichkeit von Wiederholungseinheiten.
- Zudem speichert das Gedächtnis die mit dem Lernen selbst verbundenen Emotionen insbesondere in Bezug auf das Ende jeder Lerneinheit unbewusst ab. Um die eigene Wahrnehmung des Lernens und dessen Effizienz zu steigern, sollte das Ende des Lerntages nicht bis zur Erschöpfung ausgereizt werden. Vielmehr gilt der Grundsatz „Aufhören, wenn es am schönsten bzw. effizientesten ist.“
- Fallübung sollte durch regelmäßiges Schreiben und Gliedern von Klausuren ohne Hilfsmittel geübt werden. Es sollte dabei auf eine Vielfalt von Quellen geachtet werden. Andernfalls läuft man Gefahr, abstrakte Probleme ausschließlich mit bestimmten Fallkonstellationen zu assoziieren.
- Die Nachbereitung sollte darüber hinaus so zeitnah wie möglich erfolgen, da das Zurechtfinden in der Falllösung mit fortschreitender Zeit schwerer fällt und sich dies wiederum negativ auf das Problemverständnis auswirkt.
Toolbox von Johanna Lange
- ‚Jurastudium erfolgreich‘ von Barbara Lange
- Loci-Methode, Gedächtnispalast
Findest du hier. - Mindmaps zum Überblick, was eigentlich das Relevante an dem Rechtsgebiet ist
- Lernstrategien von Lenz
- Wichtig ist, dass man immer im Gesetz mitliest, dort selbstständig versucht, die Tatbestände und Rechtsfolgen herauszulesen und auch links und rechts der Norm schaut, um A die Systematik nicht außen vor zu lassen und B Legaldefinitionen nicht zu übersehen. Vieles kann man sich aus dem Gesetz erschließen und braucht dieses dann eben nicht mehr stumpf auswendig zu lernen.
Lernpläne
Die knappe Zeit der (Examens-)Klausurvorbereitung optimal nutzen.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Rechtsgebiete und Themen in 120 Lerneinheiten
Findest du hier. - Weitere Beispiel-Lernpläne
- Weitere Lernpläne auch bei
Deppner/Feihle et al., Examen ohne Repetitor: Leitfaden für eine selbstbestimmte und erfolgreiche Examensvorbereitung, 4. Aufl. 2017, S. 242
Toolbox von Johanna Lange
Lerninhalte
Gezielt den richtigen Fokus bei der Auswahl des Lernmaterials setzen.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Rechtsprechung für ExamenskandidatInnen, gutachterlich aufbereitet, unter Berücksichtigung der Literaturmeinungen, Verknüpfung mit Grundlagen
Findest du hier. - Fallorientiertes Lehrbuch, besonders verständlich, Grundlagen herleitend; für kleine Übung, große Übung und Examen
Findest du hier. - 22 Examensklausuren im Zivilrecht, besonders Anschaulich: Grafiken und Wiederholung von Basics)
Findest du hier. - Äquivalent im Strafrecht
Findest du hier. - Äquivalent im Öffentlichen Recht
Findest du hier und hier. - Überblick von Online Lernmaterialien im Erscheinen in HanLR 04/2020
Toolbox von Johanna Lange
Mentale Gesundheit
Den optimalen Ausgleich zu den stressigen Lernphasen finden.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Atemübung nach den Wim Hof-Methode, extrem beruhigend, kopfklärend, Ruhe ritualisierend
Findest du hier. - Man sollte sich nicht durch abgefahrene Sachverhalte verunsichern lassen. Vielmehr sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Lösungsskizze eine höhere Fehlerakzeptanz aufweist, unabhängig vom Ergebnis eine strukturierte Argumentationsphantasie gewichtet und der Großteil mit denselben Problemen kämpft.
Toolbox von Johanna Lange
- Binaurale Beats zum Einschlafen
Findest du hier. - Es ist total egal, welche Noten eure Freunde oder auch andere Kommilitonen haben. Ihr müsst auch nicht alles zweistellig schreiben oder eure utopischen Notenziele erreichen. Das Jurastudium ist ein Marathon, kein Sprint. Ihr müsst sehr lange durchhalten. Also verbraucht eure ganze Kraft nicht im 1. Semester und hört auf euren Körper, wenn er eine Pause braucht. Es nützt niemandem etwas, wenn man nach den ersten Semestern so ausgelaugt ist, dass man keinen Spaß mehr an dem Fach hat und ihr dann nur aus dem Grund das Studium abbrecht. Außerdem ist anderen Leuten helfen keine Schande – werdet bitte nicht zu den Jurist*innen, die Seiten aus Büchern rausreißen und Kommentare verstecken.
Lernstrategie
Lernpläne
Das richtige Lernen ist mehr als nur eine Geschmacksfrage.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Fünf „Lernexperimente“, Pomodoro-Technik, 3D-Lernen, Mind-Maps, Lern-Dates.
Findest du hier. - Examen ohne Rep, Lernpläne aufstellen, Gestaltung Examens-AG
Findest du hier. - Karl-Friedrich Lenz zur Lernstrategie, spannend insbesondere Kapitel zum Haftschen Normalfalldenken und zu Stil und Argumentation
Findest du hier. - Pomodoro-Timer
Findest du hier. - Pomodoro-Timer App, gamifizierend, strenger
Findest du hier. - Besonders wichtig ist die Gründung einer Lerngruppe. Durch regelmäßige Treffen wird ein strukturiertes Forum für Wiederholungseinheiten etabliert und man verbleibt nicht in der eigenen bubble von Lernmaterialien.
- Sehr hilfreich sind Fallbesprechungen im Gutachtenstil. Dies schult nicht nur grundsätzlich eine saubere Herangehensweise an die Falllösung, sondern schafft eine sichere Basis für die mündliche Prüfung.
- Zudem sollte während der Fallbesprechung der Fokus auf den folgenden Kernfragen liegen: Wo ist das entscheidende Problem und dessen exakter Prüfungsstandort? Inwieweit helfen mir Auslegungsmethoden? Aus welchen grundlegenden Billigkeitserwägungen lässt sich ein fundiertes Argument formen?
- Des Weiteren sollten anstelle umfassender Fälle viele kleine gelöst werden. Dies beruht auf der Überlegung, dass man sich während der Nachbereitung bei komplexen Fällen schlechter zurechtfindet und die Nachbereitung nicht den Großteil des Lerntages ausmachen sollte.
- Hinsichtlich der Gewichtung von abstrakter Wissensaufnahme (durch Lehrbücher/Skripten) und Fallübung sollte der Grundsatz „Jura üben und nicht bloß lernen“ gelten. Um abstrakt aufgenommenes Wissen nicht nur im Gedächtnis zu verankern, sondern dessen Verständnis zu gewährleisten, sollten vor allem Fälle gelöst werden.
- Da es letztendlich auf Systemverständnis ankommt, sollte im Rahmen der abstrakten Wissensaufnahme außerdem „Mut zum Überblick“ vorhanden sein.
- Wenn möglich sollte man vor der Examensvorbereitung ein kompaktes Lehrbuch zurate ziehen, um ein Systemverständnis zu schaffen.
- Um Lerninhalte im Gedächtnis zu behalten, bedarf es Wiederholungseinheiten des jeweiligen Lerntages, der Lernwoche und des Lernmonats. Die „Kurve des Vergessens“ nach Prof. Dr. Ebbinghaus erläutert grundlegend die Dringlichkeit von Wiederholungseinheiten.
- Zudem speichert das Gedächtnis die mit dem Lernen selbst verbundenen Emotionen insbesondere in Bezug auf das Ende jeder Lerneinheit unbewusst ab. Um die eigene Wahrnehmung des Lernens und dessen Effizienz zu steigern, sollte das Ende des Lerntages nicht bis zur Erschöpfung ausgereizt werden. Vielmehr gilt der Grundsatz „Aufhören, wenn es am schönsten bzw. effizientesten ist.“
- Fallübung sollte durch regelmäßiges Schreiben und Gliedern von Klausuren ohne Hilfsmittel geübt werden. Es sollte dabei auf eine Vielfalt von Quellen geachtet werden. Andernfalls läuft man Gefahr, abstrakte Probleme ausschließlich mit bestimmten Fallkonstellationen zu assoziieren.
- Die Nachbereitung sollte darüber hinaus so zeitnah wie möglich erfolgen, da das Zurechtfinden in der Falllösung mit fortschreitender Zeit schwerer fällt und sich dies wiederum negativ auf das Problemverständnis auswirkt.
Toolbox von Johanna Lange
- ‚Jurastudium erfolgreich‘ von Barbara Lange
- Loci-Methode, Gedächtnispalast
Findest du hier. - Mindmaps zum Überblick, was eigentlich das Relevante an dem Rechtsgebiet ist
- Lernstrategien von Lenz
- Wichtig ist, dass man immer im Gesetz mitliest, dort selbstständig versucht, die Tatbestände und Rechtsfolgen herauszulesen und auch links und rechts der Norm schaut, um A die Systematik nicht außen vor zu lassen und B Legaldefinitionen nicht zu übersehen. Vieles kann man sich aus dem Gesetz erschließen und braucht dieses dann eben nicht mehr stumpf auswendig zu lernen.
Die knappe Zeit der (Examens-)Klausurvorbereitung optimal nutzen.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Rechtsgebiete und Themen in 120 Lerneinheiten
Findest du hier. - Weitere Beispiel-Lernpläne
- Weitere Lernpläne auch bei
Deppner/Feihle et al., Examen ohne Repetitor: Leitfaden für eine selbstbestimmte und erfolgreiche Examensvorbereitung, 4. Aufl. 2017, S. 242
Toolbox von Johanna Lange
Lerninhalte
Mentale Gesundheit
Gezielt den richtigen Fokus bei der Auswahl des Lernmaterials setzen.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Rechtsprechung für ExamenskandidatInnen, gutachterlich aufbereitet, unter Berücksichtigung der Literaturmeinungen, Verknüpfung mit Grundlagen
Findest du hier. - Fallorientiertes Lehrbuch, besonders verständlich, Grundlagen herleitend; für kleine Übung, große Übung und Examen
Findest du hier. - 22 Examensklausuren im Zivilrecht, besonders Anschaulich: Grafiken und Wiederholung von Basics)
Findest du hier. - Äquivalent im Strafrecht
Findest du hier. - Äquivalent im Öffentlichen Recht
Findest du hier und hier. - Überblick von Online Lernmaterialien im Erscheinen in HanLR 04/2020
Toolbox von Johanna Lange
Den optimalen Ausgleich zu den stressigen Lernphasen finden.
Toolbox von Maximilian Nussbaum
- Atemübung nach den Wim Hof-Methode, extrem beruhigend, kopfklärend, Ruhe ritualisierend
Findest du hier. - Man sollte sich nicht durch abgefahrene Sachverhalte verunsichern lassen. Vielmehr sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Lösungsskizze eine höhere Fehlerakzeptanz aufweist, unabhängig vom Ergebnis eine strukturierte Argumentationsphantasie gewichtet und der Großteil mit denselben Problemen kämpft.
Toolbox von Johanna Lange
- Binaurale Beats zum Einschlafen
Findest du hier. - Es ist total egal, welche Noten eure Freunde oder auch andere Kommilitonen haben. Ihr müsst auch nicht alles zweistellig schreiben oder eure utopischen Notenziele erreichen. Das Jurastudium ist ein Marathon, kein Sprint. Ihr müsst sehr lange durchhalten. Also verbraucht eure ganze Kraft nicht im 1. Semester und hört auf euren Körper, wenn er eine Pause braucht. Es nützt niemandem etwas, wenn man nach den ersten Semestern so ausgelaugt ist, dass man keinen Spaß mehr an dem Fach hat und ihr dann nur aus dem Grund das Studium abbrecht. Außerdem ist anderen Leuten helfen keine Schande – werdet bitte nicht zu den Jurist*innen, die Seiten aus Büchern rausreißen und Kommentare verstecken.
Rückblick
Hier findest Du eine Galerie mit den Rückblicken auf unsere bisherige Toolbox - Veranstaltungen. Dort findest du auch stets die Materialien, die uns der jeweilige Gast mitgebracht hat.
6. Toolbox (Online-)Veranstaltung vom 05. Juni 2023
Toolbox mit Patricia Meinking
Referendarin am Landgericht Wiesbaden
Wir durften am 05.06.2023 mit Patricia über ihre Examensvorbereitung sprechen. Ihr findet die Zusammenfassung von Patricia’s Ratschlägen und zahlreichen Einblicken in ihre Examensvorbereitung hier. Wir danken Patricia, dass sie sich die Zeit genommen hat, um euch und uns an den Lehren teilhaben zu lassen, die sie aus der Zeit ihrer Examensvorbereitung gezogen hat.
Ratschläge für das Grund- und Hauptstudium
Der Beginn des Studiums ist anstrengend. Leute um sich zu haben, mit denen man sich wohlfühlt, hilft dabei sehr. Patricia hat einfach in Vorlesungen immer die Leute angesprochen, die sich aktiv in der Vorlesung beteiligt haben. Ein Lernplan ist nicht zwingend erforderlich, aber das regelmäßige Widerholen (von Karteikarten) hilft auch zu diesem Zeitpunkt bereits beim Bewältigen des Stoffes.
Die Examensvorbereitung
- Generelle Ratschläge
Entscheidet euch früh, ob ihr den Freischuss wahrnehmen möchtet und ob ihr abschichten möchtet. Falls ihr den Freischuss schreiben möchtet, macht euch zudem bewusst, ob ihr diesen als „euren“ Examensversuch wahrnehmen möchtet – also möglichst die anderen Versuche nicht zusätzlich schreiben möchtet – oder ob ihr ihn als Freiversuch nehmt, wie von dem Gesetzgeber angedacht. Patricia selbst hat ihren Freischuss als ihren richtigen und einzigen Versuch behandelt. Je nach dem kann eure Vorbereitung sich unterscheiden.
Das Abschichten hat Vor- und Nachteile:
Beispiel für Vorteile: Man muss das gesamte juristische Wissen nicht auf einmal im Kopf haben und kann sich besser auf das fokussieren, was gerade gelernt werden soll.
Beispiel für Nachteile: Das Weiterlernen nach dem ersten Klausurblock kann schwerer fallen als erwartet. Auch bei Eurem Lerntag sollte sich der Beginn ungefähr an den Examensklausuren orientieren. Ideal scheint es – auch um mal ausschlafen zu können – zwischen 8 und 9 Uhr anzufangen. Unabhängig davon wie Euer Lerntag läuft, sollte dieser spätestens um 16 Uhr beendet werden. Achtet darauf, dass Ihr eine reine Lernzeit von sechs Stunden nicht überschreitet. Stellt Euch die Examensvorbereitung als eine Vorbereitung auf Euer späteres Arbeitsleben vor. Dieses besteht aus einer Fünf-Tage-Woche, von dem Ihr Euch nicht einfach (vor allem nicht grundlos) frei nehmen könnt. - Kommerzielles Repetitorium
Patricia hat ein kommerzielles Repetitorium besucht (Hemmer), nachdem sie dort probegehört hatte und mit den Dozent:innen gut klar gekommen ist. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren vor allem auch individuelle Gründe, wie z.B. die Anzahl der Kurstermine. Dort muss jede:r auf seine eigenen Bedürfnisse achten, nur weil etwas für deine Freund:innen funktioniert, muss das nicht für dich funktionieren.> - Lernplan
Ihr (selbstständiger) Lernplan hat sich nicht an dem des Repetitoriums orientiert, sondern an dem, der LMU. Dies hatte den Vorteil, dass dort angegeben ist, wie viele Wochen für welches Rechtsgebiet eigeplant werden sollten und der Plan recht großzügig geschrieben ist (wenn man abschichtet). Die Themen kreuzten sich nach einiger Zeit mit dem Stoff des Reps, sodass das Rep eine Art erste Wiederholung des bereits gelernten Stoffs darstellte. (siehe https://www.jura.unimuenchen.de/personen/k/knoche_joachim/examensvorbereitung.html, Abruf v. 09.06.2023) - Lerngruppe
Von Beginn an war Patricia Mitglied in einer Lerngruppe, die sich einmal die Woche getroffen hat. Die Lerngruppe war so aufgebaut, dass eine Person zuerst abstraktes Wissen vorgestellt hat und die Gruppe danach zusammen einen Fall gelöst hat. Später, als dann das abstrakte Wissen bereits gefestigt war, wurde auf die Vorstellung dessen verzichtet und die Person hat direkt mit der Fallvorstellung begonnen. Als Fallsammlungen für die Lerngruppe empfiehlt sich der Klausurfinder der JuS und andere Zeitschriften wie die ZJS.
5 Monate vor dem Examen wurde dann ca. 4 Mal die Woche für ca. 3 Stunden Examensfälle besprochen. Eine ideale Teilnehmer:innenzahl für eine Lerngruppe gibt es nicht. In Patricias Lerngruppe waren 4 fixe Leute und 2 weitere kamen für vereinzelte Termine dazu. Wichtig ist, dass man sich untereinander gut versteht und eine Atmosphäre schafft, in der sich alle Beteiligte wohlfühlen und sich untereinander ergänzen. - Lernmethoden/Hilfsmittel
Als Lernmethode empfiehlt sich die Pomodoro-Technik (siehe Toolbox von Maximilian Nussbaum) und calenderblocking, also das Eintragen der Lernblöcke in den Kalender als fixe Termine, sodass dort keine anderen Termine mehr dazwischengeschoben werden können. Patricia hat zudem die Hemmer-Skripte zwei Mal gelesen, um beim ersten Mal alles zu markieren, was auf ihre Karteikarten sollte und beim zweiten Mal dies dann direkt zu wiederholen und auf ihre Karteikarten zu übertragen. Sie nutzte digitale Karteikarten von Repetico, da diese automatisch in einer durch Studien belegte Wiederholungsstruktur vorgaben. Weiterhin empfiehlt sie die Podcasts der LMU (Lorenz – Schuldrecht http://lorenz.userweb.mwn.de/podcast_gk_19_20.html, Abruf v. 09.06.2023 und Fervers – ZPO https://cast.itunes.uni-muenchen.de/vod/playlists/greWrBpYEg.html Abruf v. 09.06.2023). Zudem ist es ratsam beim Auswendiglernen spazieren zu gehen, da Bewegung das Gehirn anregt und es Informationen besser aufnehmen kann. Das viel besprochene Systemverständnis hat Patricia vor allem durch viele Fälle erlangt. Dort ist es ratsam, nach Keywords Ausschau zu halten und diese in verschiedene und vernetzte Anspruchsgrundlagen einzuordnen und zu verstehen. - Probeklausuren
Patricia schrieb 60 Probeklausuren im Zivilrecht, 9 im Öffentlichem Recht und 2 im Strafrecht. Zu Beginn der Examensvorbereitung tat sie dies noch mit Hilfsmitteln, also Nachschauen, doch um eine ehrlichere Einschätzung ihrer Leistung zu bekommen, hörte sie recht schnell damit auf. Auch mit fehlendem Wissen von Stoff kann man mit dem juristischem Handwerkszeug (Methodenlehre) und Grundkenntnissen einfach versuchen, die Klausuren zu lösen. In Examensklausuren geht es nicht nur um abstraktes Wissen, sondern eben auch um Technik und Zeitmanagement. Die Übung in Klausuren wird euch helfen, die Nervositätsklausuren in den richtigen Examensklausuren zu minimieren. - Mentale Gesundheit
Es wird Misserfolge in dieser langen und anstrengenden Zeit geben. Doch wichtig ist dann, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern sich zu sagen „Ich habe das noch nicht gelernt, das lerne ich noch“.
Die mündliche Prüfung
In Vorbereitung auf die den schriftlichen Klausuren folgende mündliche Prüfung hat sie mit ihrer Lerngruppe Prüfungsgespräche simuliert. Aber auch das Angebot der Uni, eine Simulation einer solchen Prüfung mit echten Prüfer:innen (in dem Fall dann Professor:innen) bietet eine solche Chance, schon mal zu sehen, wie die wohlmöglich erste mündliche Prüfung im juristischen Studium ablaufen wird. Das gibt total viel Sicherheit. Außerdem hat Patricia eine Einheit eines Sprechcoachings war genommen, bei der ihre Art und Weise sich auszudrücken mit Hilfe einer Videoaufnahme analysiert wurde.
Generelle Ratschläge
Vertraue auf deine Fähigkeiten. Mache dir klar, was du gut kannst und was nicht. Mach nicht mehr, als du kannst. Findet für euch Ausgleiche, die nichts mit Jura zu tun haben, um auch Abstand von dem Fach zu bekommen. Redet mit Leuten, die das ganze Prozedere schon hinter sich haben! Das schafft Sicherheit, vor allem bei formalen Fragen zu den Examensklausuren.